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#80 Eine Tour auf Upolu

  • Autorenbild: Tom
    Tom
  • 30. Dez. 2019
  • 6 Min. Lesezeit

Upolu ist die Insel, auf der man in Samoa ankommt, wo sich der internationale Flughafen und die Hauptstadt Apia befinden. Uplou ist aber auch die Insel, wo man den „Sua Ocean Trench“ findet, was man flapsig als „Wasserloch“ beschreiben könnte. Mit dieser Beschreibung werdet ihr wahrscheinlich nicht verstehen, was sich in den ersten beiden Stunden am Tag 3 auf Samoa abgespielt hat, ihr werdet es aber sicherlich, wenn ihr später die Bilder dazu seht.


Es war noch recht früh morgens, wir hatten strahlenden Sonnenschein und saßen im Mietauto. Endlich ging es auf Entdeckungstour auf Upolu und eben jenem besagten „Wasserloch“. Während Tom alle Zeit der Welt hatte, konnte Sabrina es kaum erwarten, endlich dort anzukommen. Sie wollte das „Wasserloch“ für sich alleine haben und daher pünktlich zur Öffnung morgens da sein. Sie hatte absolut kein Verständnis dafür, dass Tom morgens erstmal noch anmerkte, dass man ja zuerst in die entgegen gesetzte Richtung fahren müsse, um den Tank aufzufüllen – das hätte er ja auch am Abend zuvor sagen können, als wir das Mietauto bekommen hatten, dann wäre man einfach früher aufgestanden. Nun gut, nach diesem Umweg ging es endlich in die richtige Richtung. „Aber da war doch das Schild zum Wasserfall, den wir uns anschauen wollten!“ protestierte Tom auf den ersten Kilometern. „Den schauen wir uns morgen an, fahr weiter“ war die einzige Reaktion von Sabrina dazu. So fuhren wir nicht nur am Wasserfall vorbei, sondern auch am Fluss, der unterwegs war und an diversen Möglichkeiten, einen Kaffee zu trinken, den Tom sehr gerne gehabt hätte. Langsam aber sicher wurde die Stimmung im Auto nicht nur wegen der eingeschalteten Klimaanlage eisig. Nach einer weiteren Stunde Fahrt mit absolutem Schweigen, kamen wir endlich an und waren tatsächlich die ersten. Und beim Anblick eben jenes Wasserlochs, war das Eis auch wieder gebrochen. Sabrina hatte vor längerer Zeit bereits ein Bild davon gesehen aber wieder vergessen, wo es war. Als wir am ersten verregneten Tag die Broschüre angeschaut hatten, erkannte sie es sofort wieder. Die steile Leiter, die in ein mit üppigen Pflanzen bewachsenes Loch zum türkis blauen Wasser führt. Wenn das mal nicht wunderschön ist! Und wir hatten es tatsächlich erstmal für 30 Minuten für uns alleine, bevor weitere Besucher kamen, darunter auch eine 20 köpfige Reisegruppe.

Es hatte sich also gelohnt, direkt an diesen Ort zu fahren – Sabrina tat es dennoch leid, wie sie Tom gescheucht hatte, darum wurde es Zeit, das mit dem Kaffee nachzuholen und wir brachen wieder auf. Wir kamen am Lalomano Strand an, setzten uns in ein kleines Café direkt am Wasser und Tom bekam nicht nur seinen Kaffee, sondern auch noch was zu Essen. Während wir die Aussicht genossen, halfen wir auch noch ein bisschen beim Dolmetschen, denn außer uns kam auch ein chinesisches Paar an, die ihr bestes gaben, sich auf Englisch auszudrücken aber hier und da Probleme hatten. Es war uns auf Anhieb sehr sympathisch, dass die beiden alleine unterwegs waren, offensichtlich auch English gelernt hatten, sich sehr höflich benahmen und Interesse an Samoa zeigten. Spätestens seit unserem Besuch in Angkor Wat, hatten wir schließlich nicht den besten Eindruck von chinesischen Touristen.

Gestärkt und wieder gut gelaunt, ging unser Weg weiter. Wir wollten für diesen Tag die eine Hälfte der Insel umrunden und uns am kommenden Tag die andere Hälfte anschauen. Unsere Unterkunft lag gut gelegen mittig der Insel. Es ging von der Küstenstraße wieder ab in die Berge, wo wir sehr oft anhielten, um die sagenhafte Aussicht zu genießen.

Vor lauter Staunen fuhren wir immer weiter und weiter und stellten fest, dass wir schon seit geraumer Zeit am Piula Cave Pool vorbei gefahren waren. Wir drehten also wieder um, fuhren zurück und hatten erneut Glück, denn wir waren kurz vor der Schließung da, alle anderen waren schon weg und wir durften es noch ein bisschen länger ganz für uns genießen und ein bisschen mit der Go Pro rum spielen.


Wir machten uns nach diesem tollen Tag wieder auf den Heimweg, unterhielten uns noch ein bisschen mit Phurpa und Choki und fielen glücklich ins Bett.


Am kommenden Tag ging es erneut los und wir hielten erstmal am Zungenbrecher Wasserfall „Papapapaitai“ an, dem höchsten Wasserfall auf Samoa. Leider kann man ihn nur aus der Ferne von einem Parkplatz aus betrachten, dafür aber in seiner ganzen Größe. Sehr beeindruckend, wie wir finden.

Weiter ging es an der Küste entlang, wo wir auf Google Maps eine spannende Landzunge mit langer Sandbank entdeckt hatten und mal schauen wollten, ob man da hin kommt. Die geteerte Straße wurde relativ schnell zum Schotterweg und nach ein paar weiteren Metern, landeten wir auf dem Grundstück einer Unterkunft, wo wir parkten und fragten, ob sie einen Kaffee für uns haben.

Da das Kaffee Pulver alle war und eines der Kinder zum Laden geschickt wurde, um neues zu holen, kamen wir mit der freundlichen Besitzerin ins Gespräch und plauderten lange mit ihr, bis sich das Hausschwein zu uns gesellte, das liebevoll gestreichelt wurde. Während wir nicht nur unseren Kaffee tranken, sondern auch noch Kokosnuss, Papaya und Marmeladen-Toastbrot dazu serviert bekamen, erzählte uns die Besitzerin, dass es eine halbe Fußmarsch am Strand entlang den Aganoa Strand mit schwarzem Sand gäbe, der wunderschön sei. Wir könnten das Auto auf ihrem Grundstück geparkt lassen und ein bisschen über den Strand schlendern. Die Sonne knallte erneut ohne Gnade auf unsere Köpfe, es war um 11 Uhr morgens bereits unfassbar warm und wir beschlossen sofort aufzubrechen, bevor es noch heißer werden würde. Das war zwar ein cleverer Gedanke gewesen, wir hatten aber ohne das Meer geplant und mussten dank Flut des Öfteren durchs Wasser waten oder uns stellenweise durchs Dickicht schlagen, um voran zu kommen. Und so liefen und liefen wir und es wollte sich einfach kein schwarzer Sand unter unseren Füßen zeigen. Statt der angekündigten halben Stunde waren wir bereits die doppelte Zeit unterwegs und völlig nass geschwitzt. Wir machten eine Pause und schauten uns das ganze nochmal auf der Karte an. Irgendwie mussten wir wohl dran vorbei gelaufen sein. Nun denn, dann würden wir es ja auf dem Rückweg sehen. Wir machten also kehrt und hatten das Meer dieses Mal auf unserer Seite, denn die Flut ging stetig zurück und wir kamen deutlich schneller voran. Als wir erneut an besagter Stelle ankamen und der Strandabschnitt dieses Mal nicht verborgen im Wasser lag, konnten wir zwar das ein oder andere dunklere Sandkorn ausmachen, unter einem schwarzen Sandstrand, hatten wir uns aber etwas völlig anderes vorgestellt. Wirklich gelohnt hatte sich der lange und beschwerliche Spaziergang zwar nicht wirklich, aber es war trotzdem schön, etwas mehr von dieser wunderschönen Insel entdeckt zu haben.

Wir machten uns wieder auf den Weg und hatten eigentlich vorgehabt, ein kleines Boot anzuheuern, um einen Ausflug auf die vorgelagerte kleine Insel „Manono“ zu machen, der Spaziergang hatte uns aber so viel Zeit gekostet, dass wir nur einen kurzen Stopp am Hafen machten, um die Verbindungen der Fähre nach Savaii zu checken, der zweiten großen Insel Samoas, auf der wir die kommende Woche verbringen sollten. Danach machten wir uns auf den Rückweg und beschlossen, dieselbe Strecke zurück zu fahren, da sie weniger befahren war und wir nach unserer Ankunft die Strecke vom Flughafen nach Apia bereits gesehen hatten. Wir wollten aber an der Küste entlang fahren und entschieden uns für eine etwas abenteuerliche Straße, die auch über einen Bergkamm zwischen Falelatai und Faleaseela führte. Teilweise fuhren wir auf vom starken Regen weggespülten Schotterpisten in Schrittgeschwindigkeit, hatten aber so viele herrliche Aussichten unterwegs und Einblicke in das samoanische Leben abseits der Hauptstraßen, dass es sich mehr als gelohnt hatte, wie ihr in der Slideshow sehen könnt:

Zum Abschluss unserer zweitägigen Tour auf Upolu, bogen wir erneut auf einen schmalen Weg ab und fuhren zum wilden und einsamen „Salamumu Strand“, wo wir eine längere Pause machten, bevor es wieder zurück ging.

Nach diesen beiden Tagen auf Erkundungstour war eines klar: Samoa war eine Insel für Entdecker. Es gibt nur eine Handvoll markierter Sehenswürdigkeiten, wir waren uns aber sicher, dass man hier noch viel mehr entdecken und erleben kann. Außerdem hatten wir spätestens jetzt Samoa sehr ins Herz geschlossen. Die üppige, wilde Vegetation, das klare Wasser, die freundlichen Samoaner und die entspannte Atmosphäre waren eine unheimlich tolle Mischung und wir fühlten uns so wohl, das Samoa jetzt schon neben Myanmar zu unseren Lieblingsländern zählte.


Kaum zu glauben, dass es noch besser werden kann, oder? Doch wird es! Im nächsten Blogbeitrag zeigen wir euch warum.

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